Virtuelle Festplatte mit einem Hotspare schützen

Wenn eine redundante virtuelle Festplatte mit einem RAID-Controller erstellt wird, besteht die Möglichkeit den Systembetrieb aufrecht zu erhalten wenn eine Festplatte fehlerhaft ist. Um dies zu bewerkstelligen, muss der virtuellen Festplatte ein Hotspare zugewiesen werden. Wenn eine Festplatte fehlerhaft ist, werden die redundanten Daten auf dem Hotspare neu erstellt, ohne dass der Systembetrieb unterbrochen wird.

Hotspare-Informationen

Hotspares bleiben im Standby-Modus. Hotspares verbleiben im Standby-Modus. Wenn eine in einer virtuellen Festplatte verwendete physische Festplatte fehlerhaft ist, wird das zugewiesene Hotspare aktiviert, um die fehlerhafte physische Festplatte ohne Unterbrechung des Systems und ohne Benutzereingriff zu ersetzen. Wenn eine virtuelle Festplatte, die die fehlerhafte physische Festplatte verwendet, nicht redundant ist, gehen die Daten permanent verloren. Außer wenn Sie einen Backup besitzen, können die Daten nicht wiederhergestellt werden.

Die Hotspare-Implementierung ist unterschiedlich für verschiedene Controller. Für weitere Informationen.

Erwägungen für Hotspares auf S100- und S300-Controllern
Erwägungen zu globalen Hotspares auf SAS 6/iR

In den folgenden Abschnitten wird beschrieben, wie ein Hotspare zugewiesen wird:

Globales Hotspare zuweisen und die Zuweisung rückgängig machen
Dediziertes Hotspare zuweisen und Zuweisung rückgängig machen

Einstellen der Hotspare-Schutzregel

Die Hotspare-Schutzregel wird nur auf seriell verbundenen SCSI-(SAS) Controllern unterstützt.

Die Hotspare-Schutzregel bietet Ihnen eine höhere Schutzstufe für die virtuellen Festplatten, indem Sie die Zahl der dedizierten/globalen Hotspares festlegen können, die einer virtuellen Festplatte/Controller zugewiesen werden können. Sie können auch die Schweregradstufen für die Schutzregel festlegen. Storage Management sendet Warnungen, wenn die Hotspare-Schutzregeln verletzt werden.

Storage Management bietet zwar keine Standardregeln an, doch können Sie die für Ihre Umgebung am besten geeignete Hotspare-Schutzregel festlegen.

Dedizierte Hotspare-Schutzregel

Tabelle 15-1. Hotspare-Eigenschaften

Eigenschaft

Definition

RAID Layout

Die RAID-Stufe(n), für die Sie die Hotspare-Schutzregel konfigurieren möchten.

Minimale Anzahl von Festplatten

Die minimale Anzahl von physischen Festplatten, die als dedizierte Hotspares für die ausgewählte(n) RAID-Stufe(n) zugewiesen werden können.

Schweregradstufe

Die Schweregradstufe, die Sie der erstellten Warnung zuweisen möchten, wenn diese Regel verletzt wird.

ANMERKUNG: Der Status der virtuellen Festplatte wird von dem von Ihnen festgelegten Schweregrad der Regel festgestellt.

Zurücksetzen der Hotspare-Schutzregel

Wählen Sie das RAID Layout ab, um die Schutzregel für das dedizierte Hotspare zurückzusetzen.

Globales Hotspare, Schutzregel

Tabelle 15-2. Globale Hotspare-Eigenschaften

Eigenschaft

Definition

Globales Hotspare aktivieren

Aktiviert die Schutzregel des globalen Hotspare.

Minimale Anzahl von Festplatten

Zeigt die minimale Anzahl der physischen Festplatten an, die als globale Hotspares für den Controller zugewiesen werden sollen.

Schweregradstufe

Zeigt die Schweregradebene an, die Sie der generierten Warnung zuweisen müssen, wenn gegen die Global Hotspare-Regel verstoßen wird.

Berücksichtigen Sie die globale Hotspare-Regel, wenn Sie den Status der virtuellen Festplatte festlegen

Storage Management erachtet die Global Hot Spare-Regel, um den Zustand der virtuellen Festplatte zu bestimmen.
Der Status der virtuellen Festplatte wird von der Schweregradstufe bestimmt, die Sie für diese Regel festlegen.

ANMERKUNG: Wenn Sie ein globales Hotspare zuweisen, nehmen Sie eine physische Festplatte mit einer höheren Kapazität, damit sie jede ausgefallene Festplatte auf dem Controller ersetzen kann.

Überlegungen zu Hotspare-Schutzregeln

Die Schutzregeln für dedizierte Hotspares gelten nicht für die Controller SCSI, SAS/iR, PERC H200 und CERC SATA 6ch/2s.
RAID 0 unterstützt nicht die Zuweisung von Hotspares. Die Schutzregeln gelten auch nicht für RAID 0.
Für Controller der Familie SAS/iR und PERC H200 können nur zwei globale Hotspares zugewiesen werden.
Falls der Status der virtuellen Festplatte mit Herabgesetzt oder Fehlerhaft angezeigt wird, weil eine Hotspare-Schutzregel verletzt worden ist, dann müssen Sie die erforderliche Zahl an Hotspares zuweisen (gemäß Definition in der Schutzregel), damit wieder der normale Status angezeigt wird.
Die Hotspare-Schutzregel gilt nicht für die Controller PERC S100, S110 und S300.

Überlegungen zur Gehäuseaffinität

Einstellungen zur Gehäuseaffinität für dedizierte Hotspares gelten nur für Controller der Familien PERC 5 und PERC 6.
Einstellungen zur Gehäuseaffinität für ein globales/dediziertes Hotspare werden nicht automatisch eingestellt, wenn Sie auf die Version 6.1. aktualisieren.

Einstellungen zur Gehäuseaffinität für globale/dedizierte Hotspares werden nicht automatisch eingestellt, wenn Sie eine fremde virtuelle Festplatte importieren.

Erwägungen für Hotspares auf PERC 5/E-, PERC 5/i-, PERC 6/E-, PERC 6/I- und CERC 6/I-Controllern

Auf den PERC 5/E-, PERC 5/i-, PERC 6/E-, PERC 6/I- und CERC 6/I-Controllern ist das Zuweisen eines Hotspare gleich dem Zuweisen einer physischen Festplatte, um eine andere physische Festplatte zu ersetzen, wenn sie fehlschlägt. Wenn sich mehr als eine redundante virtuelle Festplatte auf der physischen Festplatte befindet, werden alle redundanten Teile der physischen Festplatte neu erstellt.

ANMERKUNG: Beim Neuerstellen einer physischen Festplatte müssen Sie eine nicht-redundante virtuelle Festplatte (wie RAID 0) auf der physischen Festplatte löschen, bevor Sie die physische Festplatte neu erstellen.

Wenn eine virtuelle Festplatte erstellt wird, können die in der virtuellen Festplatte enthaltenen physischen Festplatten unterschiedliche Größen aufweisen. Wenn einer virtuellen RAID 1- oder RAID 5-Festplatte ein Hotspare zugewiesen wird, braucht das Hotspare nur gleich groß (oder größer) als die kleinste in der virtuellen Festplatte enthaltene physische Festplatte zu sein.

Der Grund dafür ist, dass Sie physische Festplatten verschiedener Größen unter Verwendung eines PERC 5/E-, PERC 5/i-, PERC 6/E-, PERC 6/I- und CERC 6/I-Controllers einer virtuellen Festplatte zuweisen können. Wenn jedoch eine kleinere physische Festplatte vollständig von einer virtuellen Festplatte in Anspruch genommen wird, werden alle Teile größerer physischer Festplatten, die nicht von der virtuellen Festplatte in Anspruch genommen wurden, unbrauchbar. Daher sind keine Daten auf den ungenutzten Teilen einer größeren Festplatte vorhanden, die neu erstellt werden muss. Eine redundante virtuelle Festplatte ist außerdem zu gleichen Anteilen über ihre physischen Mitgliedsfestplatten entweder gestriped oder gespiegelt. Die Datenmenge, die eine Neuerstellung erfordert, ist daher nicht größer als die kleinste physische Festplatte.

Eine virtuelle RAID 10- oder RAID 50-Festplatte kann Bereiche enthalten, die physische Festplatten unterschiedlicher Größen aufweisen. In einem solchen Fall sollte der Bereich identifiziert werden, der die größte „kleine“ physische Festplatte aufweist. Das Hotspare muss groß genug zur Neuerstellung dieser physischen Festplatte sein. Beispiel: Wenn ein Bereich drei physische Festplatten mit 60 MB, 60 MB und 40 MB aufweist, und ein anderer Bereich physische Festplatten mit 60 MB, 60 MB und 50 MB enthält, muss das Hotspare 50 MB groß oder größer sein.

Ein dediziertes Hotspare kann nur dem Satz virtueller Festplatten zugewiesen werden, die die gleichen physischen Festplatten teilen. Ein globales Hotspare wird allen redundanten virtuellen Festplatten auf dem Controller zugewiesen. Ein globales Hotspare muss gleich groß (oder größer) als die kleinste physische Festplatte aller virtueller Festplatten auf dem Controller sein.

Nachdem Sie ein globales Hotspare zugewiesen haben, werden auf dem Controller erstellte neue virtuelle Festplatten unter den folgenden Umständen nicht durch das Hotspare geschützt:

Der Controller ist ein SCSI-Controller und Partitionsgröße der Festplatte ist größer als das globale Hotspare.
Der Controller ist ein SAS-Controller und die Größe der Festplatte ist größer als das globale Hotspare.

In diesem Fall kann die Zuweisung des globalen Hotspares rückgängig gemacht werden, nachdem eine neue virtuelle Festplatte erstellt wurde, und dann kann ein neues, größeres Hotspare zugewiesen werden, um alle redundanten virtuellen Festplatten auf dem Controller zu schützen. Um festzustellen, welcher Controller SCSI- oder SAS-Technologie verwendet, siehe RAID-Controller Technologie: SCSI, SATA, ATA und SAS.

Erwägungen zu dedizierten Hotspares

Die folgenden Erwägungen beziehen sich auf dedizierte Hotspares:

Erwägungen für RAID 10, RAID 50 und RAID 60 – Wenn Sie eine virtuelle RAID 10- oder RAID 50-Festplatte erstellt haben, die seine physischen Festplatten nicht vollständig belegt, dann können Sie der virtuellen RAID 10- oder RAID 50-Festplatte kein dediziertes Hotspare zuweisen. Storage Management lässt das Erstellen virtueller RAID 10- und RAID 50-Festplatten von unvollständigen physischen Festplatten nicht zu. Sie treffen diese Situation daher nicht an, wenn Sie Storage Management verwenden, um Ihre virtuellen Festplatten zu erstellen. Wenn die virtuelle RAID 10- oder RAID 50-Festplatte jedoch unter Verwendung einer anderen Anwendung erstellt wurde und unvollständige physische Festplatten enthält, wird es Ihnen nicht möglich sein, der virtuellen Festplatte ein dediziertes Hotspare zuzuweisen.
ANMERKUNG: Für H700- und H800-Controller können Sie ein dediziertes Hotspare zu RAID 10, RAID 50 und RAID 60 zuweisen.
Erwägungen für mehrfach dedizierte Hotspares – Ab der Storage Management-Version 3.1 ermöglicht Ihnen Storage Management einer virtuellen Festplatte mehr als ein dediziertes Hotspare zuzuweisen.
ANMERKUNG:Diese Funktion gilt nur für die Controller-Familie PERC 5 und PERC 6.

Erwägungen für Hotspares auf S100- und S300-Controllern

Für die S100- und S300-Controller ist einer virtuellen Festplatte ein Hotspare zugewiesen. Wenn eine physische Festplatte fehlerhaft ist, wird nur der Teil der physischen Festplatte, der die virtuelle Festplatte enthält, auf dem Hotspare neu erstellt. Daten oder Speicherplatz der physischen Festplatte, die nicht in der virtuellen Festplatte enthalten sind, werden nicht neu erstellt.

Auf den S100- und S300-Controllern können individuelle physische Festplatten in mehr als einer virtuellen Festplatte enthalten sein. (Die Zuweisung eines Teils einer physischen Festplatte an eine virtuelle Festplatte schließt nicht aus, dass der verbleibende Teil der physischen Festplatte von anderen virtuellen Festplatten verwendet wird.) Es werden nur die virtuellen Festplatten neu erstellt, denen der Hotspare zugewiesen ist. Beim Verwenden von Storage Management kann eine Festplatte, die als Hotspare zugewiesen ist, nicht auf einem S100- und S300-Controller als einer virtuellen Festplatte zugehörig verwendet werden.

Größenanforderungen für globale Hotspares auf S100- und S300-Controllern

Beim Zuweisen einer physischen Festplatte als globalen Hotspare auf S100- und S300-Controller sollte die physische Festplatte genauso groß oder größer als die größte physische Festplatte auf dem Controller sein.

Erwägungen zu globalen Hotspares auf SAS 6/iR

Mit dem SAS 6/iR-Controller können Sie zwei globale Hotspares zuweisen. Die Controller-Firmware speichert die Hotspare-Zuweisung auch noch, nachdem die als Hotspares zugewiesenen physischen Festplatten entfernt wurden. Mit anderen Worten kann die Firmware im Falle einer Festplattenentfernung annehmen, dass ein Hotspare vorhanden ist, wenn dies nicht so ist. In diesem Falle werden Sie eventuell von der Firmware daran gehindert, einen neuen globalen Hotspare zuzuweisen, da es der Firmware erscheint, als sei bereits ein globaler Hotspare zugewiesen worden.

Wenn eine physische Festplatte in einer redundanten virtuellen Festplatte ausfällt, wird die fehlerhafte Festplatte auf dem Hotspare neu erstellt. In diesem Falle weist die Controller-Firmware den Steckplatz, der die fehlerhafte Festplatte enthält, neu als den Hotspare zu. Unter diesen Umständen wird eine Festplatte, die nicht zuvor bereits als globaler Hotspare zugewiesen wurde, auf Grund von Ausfall oder Ausbau zu einem Hotspare.

Um sicherzustellen, dass die Controller-Firmware immer eine funktionsfähige physische Festplatte als globalen Hotspare aufweist, sind folgende Richtlinien zu beachten:

Machen Sie beim Entfernen einer physischen Festplatte, die als globaler Hotspare zugewiesen ist, die Zuweisung des Hotspares vor dem Entfernen rückgängig, und weisen Sie eine andere physische Festplatte als globalen Hotspare zu.
Ersetzen Sie sofort alle physischen Festplatten, die ausgefallen sind oder entfernt wurden. Hierdurch wird sichergestellt, dass sich in einem Steckplatz, der von der Controller-Firmware als Hotspare interpretiert wird, eine funktionsfähige Festplatte befindet.